Ganz bestimmt kennen viele Eltern das Gespräch zwischen einem ungeborenen Zwillingspärchen im Bauch ihrer Mutter. Dennoch möchte ich diese, für mich wunderbare Geschichte, mit Ihnen teilen:
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling
„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden groß und stark für das was draußen an der frischen Luft kommen wird.“ antwortet der andere Zwilling.
„Ach was! Ich glaube nicht, dass es das wirklich gibt. Wie soll denn das überhaupt aussehen, so ein `Leben nach der Geburt´?
“So genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher heller sein als hier. Und vielleicht werden wir mit den Beinen herumlaufen können und mit dem Mund tolle Sachen essen.“
„So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee! Und überhaupt, es gibt doch eine Nabelschnur die uns nährt?“
„Doch das geht ganz bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anders!“
„Woher willst du das wissen? Es ist noch nie einer zurückgekommen von `nach der Geburt`. Mit der Geburt ist das Leben zu ende, danach ist alles finster und vorbei.“
„Auch wenn ich nicht genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird sicher für uns sorgen.“
„Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo soll denn die nun sein, bitteschön?“
„Na hier- überall um uns herum, wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“
„So ein Blödsinn! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht!“
„Doch manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie leise singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt ganz sanft und liebevoll streichelt…..
Das Gespräch der Zwillinge ist nach Henri J.M. Nouwen (1932-1996), er war niederländischer katholischer Priester, Professor, Schriftsteller und Theologe.
Seien Sie gespannt, gleich nächste Woche geht`s weiter
Ihre Angelika Effmert
Angelika Effmert 